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Wie funktioniert Pistenpflege ?

Und was bewirkt sie ?

Wie hat sich die Pistenpflege entwickelt ?

Schön glatt soll die Piste sein, fest, aber nicht eisig. Viel Know-how, noch mehr Erfahrung und ein perfektes Zusammenspiel von Beschneier und Pistenraupenfahrer sind notwendig, um die beste Pistenqualität und Haltbarkeit des wertvollen Rohstoffs Schnee sicherzustellen. Eine ganze Flotte dieser Hochleistungsmaschinen ist in den Abendstunden in den Skigebieten unterwegs. 

 

Feste Pisten: Das Sintern

Der Begriff Sintern steht für ein Verfahren aus der Metallverarbeitung. Auf den Schnee bezogen bedeutet das: Kleinere Eispartikel verbinden sich zu größeren Einheiten. Dabei verschwinden Versetzungen im Kristallgefüge, die beim Aufeinandertreffen von Schneeflocken entstanden sind. Es laufen Prozesse ab, in denen die Eiskristalle miteinander verschmelzen, also zusammensintern.


Physikalisch strebt jede Schneeflocke die Kugelgestalt an, um auf diese Weise ihre Grenzfläche zu minimieren. Sobald der Schnee gelandet ist, berühren sich die Flocken noch ziemlich locker. Bald sackt der Schnee unter dem eigenen Gewicht ein wenig zusammen. Die einander berührenden Kristalle verbinden sich neu und geben dabei Grenzflächenenergie an die Umgebung ab. Der Schnee verfestigt sich und kühlt dabei herab

Eine Piste muss acht Stunden ruhen

Je näher die Temperatur bei null Grad liegt, desto eher sintert der Schnee. Bei sehr tiefen Temperaturen läuft der Prozess weniger gut ab. Zudem beeinflussen Form, Größe und Größenverteilung den Sinterprozess. Naturschnee sintert anders als grobkörniger, technisch erzeugter Schnee. Mittlere bis kleine Körner bis hin zu Staubkorngröße sind optimal. Denn diese können an vielen Punkten „zusammenwachsen“. Dieser Prozess braucht jedoch Zeit. Um fest zu werden, braucht eine Piste rund acht Stunden Sinterzeit.

 

Dies ist notwendig, denn sonst ist die Schneedecke nicht widerstandsfähig genug und hält den Beanspruchungen durch Skifahrer, Temperatur- und Wettereinfluss nicht optimal stand. Das „Ruhen“ der Pisten ist nach jeder Pistenpräparierung erforderlich.

Schieben, auflockern, verdichten

Eine Pistenwalze sorgt dafür, dass der Schnee die Konsistenz erhält, in der er schnell und gut sintern kann. PS-starke Pistenwalzen bringen mithilfe des Schildes Schnee, den die Skifahrer tagsüber talwärts befördern, wieder gleichmäßig den Hang hinauf. Die Raupe selbst hat einen gewissen Verdichtungseffekt. Besonders wichtig ist jedoch die Fräse. Sie greift bis zu zehn Zentimeter tief in den Schnee und verwandelt Eisklumpen und selbst vereiste Flächen wieder ein feines Pulver. Am Ende drücken Platten alles wieder an, damit eine schöne, glatte Piste entsteht, die dann gut sintern kann. Geschwindigkeit, Frästiefe und Anpressdruck müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein.

Der richtige Zeitpunkt zum Präparieren

Der beste Zeitpunkt zum Präparieren ist kurz vor dem Gefrieren. Wird zu früh präpariert, gelangt das Wasser an die Oberfläche. Die Piste wird eisig. Wird der Schnee erst gefräst, wenn er bereits durchgefroren ist, entstehen zu grobe Körner. Der Schnee kann schlecht sintern. Meist sind die Pistenwalzen in den Abendstunden aktiv. Bei Neuschnee wird in den Morgenstunden meist erneut präpariert. Zwischen Tagesbetrieb und Flutlicht ebenfalls.

 

Drei Punkte sind zu beachten, um zu entscheiden, wann präpariert werden sollte: Ob der Schnee trocken oder nass ist, ob er sich in den nächsten Stunden abkühlt oder erwärmt, und ob es in den nächsten Stunden weiteren Niederschlag geben wird. Der beste Zeitpunkt ist der Abend. Wenn die Luft über Nacht abkühlt, muss möglichst früh präpariert werden. Steht eine Erwärmung bevor, kann es sinnvoll sein zu warten. Denn weicher Schnee lässt sich besser bearbeiten als sehr fester.

Auch die beste Präparierung hat Grenzen

Schwierig ist es, wenn in der Nacht Schnee gefallen ist. Denn egal wie die Entscheidung ist, es werden unbefriedigende Ergebnisse entstehen. Da die Sinterzeit bis zum Start des Tagesbetriebs nicht eingehalten werden kann, ist die Piste nicht robust genug. Würde nicht präpariert, müsste sich der Skifahrer im lockeren Neuschnee bewegen, was die Pisten langsam und schwer zu fahren macht. Eine unlösbare Herausforderung.

Kaum etwas verbessern kann das Präparieren bei sehr weichem, nassem Schnee, wenn keine Abkühlung in Sicht ist. Denn dann ist eine Verfestigung nicht möglich. Bereits nach einem halben Tag sind die Pisten sehr beansprucht. In solchen Situationen fällt darum die Entscheidung, nicht zu präparieren, um den Schnee nicht noch weiter aufzulockern. Denn dann würde ihm das Befahren noch stärker zusetzen als ohne Präparierung.

Pistenpräparierung ist eine Art Wissenschaft. Die Pistenwalzenfahrer in den Skigebieten sind erfahrene Experten, die mit viel Know-how an die Arbeit gehen und in jeder Situation versuchen, das für den Gast optimale Ergebnis herzustellen.

 

Wie hat sich die Pistenpflege entwickelt ? Hier erfahrt ihr es !