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Warum produzieren wir Schnee ?

Warum produziert man Schnee ?

Wie hat sich die Beschneiung entwickelt ?

Wie hat sich die Beschneiung entwickelt ?

Wie viel Energie wird benötigt ?

Wieviel Energie wird benötigt ?

Wie funktioniert Beschneiung ?

Klares Wasser ohne Zusätze

Schnee besteht aus vielen kleinen Eiskristallen, die meist stark verzweigt sind. Die genaue Form der Schneeflocken ist abhängig von Temperatur, Grad der Luftfeuchtigkeit, Fallhöhe und Windverfrachtung bei der Entstehung. Technisch erzeugter Schnee unterscheidet sich physikalisch nicht von natürlich entstandenem Schnee. Er besteht aus Eiskristallen, die nichts anderes sind als reines, gefrorenes Wasser mit Lufteinschlüssen. Der Einsatz chemischer Zusätze ist in Deutschland verboten. Darum ist die Bezeichnung „Kunstschnee“ für so erzeugten Schnee keine fachlich korrekte Bezeichnung.

Beim Vorgang der Beschneiung wird Wasser unter hohem Druck, mit Luft gemischt, durch eine Düse gepresst und mit einem Gebläse fein zerstäubt. Während die winzigen Wassertropfen zu Boden rieseln, gefrieren sie an der kalten Luft. Aufgrund des schnelleren Gefrierens auf dem kurzen Weg bis zum Boden bilden die Kristalle bei der technischen Beschneiung keine feinen Verästelungen, sondern eher runde Schneekörner. Darum ist dieser Schnee dichter und kompakter als Naturschnee und schmilzt weniger schnell.

Wasser gefriert an der kalten Luft

In der Wintersport-Arena Sauerland kommt fast ausschließlich klassische Beschneiung zum Einsatz. Dabei gefriert das fein zerstäubte Wasser an der kalten Luft. Darum können Schnee-Erzeuger nur bei entsprechend kalter Umgebungstemperatur Schnee produzieren. Mindestens minus zwei Grad muss die Luft kalt sein, besser darunter. Denn dann ist die Schneeproduktion effektiver. Die optimale Schneileistung bringen die Schnee-Erzeuger bei Temperaturen von minus zehn Grad.

Eine geringe Luftfeuchtigkeit wirkt sich ebenfalls positiv auf das Beschneiungsergebnis aus. Bei besonders trockener Luft können die Anlagen sogar schon bei plus zwei Grad Schnee erzeugen. Wieviel Schnee ein Schnee-Erzeuger produzieren kann, hängt von der Umgebungstemperatur ab. Bei minus drei Grad entstehen etwa neun Kubikmeter Schnee pro Stunde, bei minus zehn Grad etwa 60 Kubikmeter.

Schneekanonen und Schneilanzen

In der Wintersport-Arena Sauerland kommen Propellermaschinen (Schneekanonen) und Schneilanzen zum Einsatz. Lanzen sind energiesparender, benötigen aber etwas tiefere Temperaturen. Zudem sind die Verluste durch Verwehung größer. Darum besteht der überwiegende Teil der Schnee-Erzeuger aus Propellermaschinen. Diese sehen aus wie ein Flugzeugtriebwerk. In der Mitte des Geräts sitzt ein Propeller, der einen starken Luftstrom erzeugt. Darum herum befinden sich mehrere Kränze mit Düsen. Dort tritt das Gemisch aus Wasser und Druckluft aus. 

Eine Schneilanze ist ein bis zu zwölf Meter langes Aluminiumrohr, an dessen Spitze sich feine Düsen befinden. Durch diese wird ein Luft-Wasser-Gemisch geblasen. Das Wasser zerstäubt in feine Tröpfchen, die dann ebenfalls an der kalten Luft als feine Eiskristalle zu Boden rieseln.

Kälte speichern wie in einem Kühlschrank

Der Schnee wird unmittelbar auf die Piste geworfen, die dann direkt präpariert wird. Oder er wird in großen Hügeln angehäuft und in diesen Depots gelagert. Der so erzeugte und gelagerte Schnee ist eine deutlich robustere, haltbarere Grundlage als Naturschnee. Nicht nur weil technisch erzeugter Schnee aufgrund der gröberen Eiskristalle weniger schnell schmilzt. Die Schneedecken und -depots bilden außen eine leichte, schützende Eisschicht. Im Inneren herrschen kalte Temperaturen. So wird die Temperatur wie in einem Kühlschrank lange gespeichert. Auf der Piste sorgen die Pistenpflegegeräte dafür, dass eine sehr kompakte Schneedecke  entsteht, die ebenfalls einen hohen Schutz gegenüber möglichen milden Außentemperaturen bietet.

Selbst bei Plusgraden setzt insbesondere bei trockener Luft kaum Schmelzverlust ein. Gut präparierte Pisten oder angelegte Depots können bei niederschlagsfreier Witterung problemlos eine mehrwöchige milde Phase überstehen. Genau das ist das Prinzip der technischen Beschneiung: Kalte Wetterphasen zur Schneeproduktion nutzen, um milde Perioden zu überbrücken. Darum ist die durchschnittliche Wintertemperatur nur ein relativer Wert, um die Schneesicherheit bewerten zu können.