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Wassermanagement

Nutzung oder „Verbrauch“?

 

Das für die Beschneiung im der Wintersport-Arena Sauerland benötigte Wasser entstammt in der Regel Bachläufen. Es wird im Sommer und Herbst gesammelt in eigens angelegten Speicherteichen. Nach der Schneeschmelze gelangt das Wasser fast gänzlich wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurück.

Es handelt sich um sogenanntes „blaues“ Wasser. Dieser Begriff steht für Wasser, das für Bewässerung genutzt wird, ähnlich dem in der Landwirtschaft genutzten Wasser zur Bewässerung von Pflanzen. Im Gegensatz dazu meint „graues“ Wasser eine Nutzung, bei der das Wasser beispielsweise durch Düngemittel, Pestizide, Haushalts- oder Industrieabfälle beeinträchtigt wird, nur bedingt wiederverwendet werden kann und in der Regel wiederaufbereitet werden muss. „Grünes“ Wasser steht für natürliche Niederschläge, auch in Form von Schnee.

Beschneiungswasser ist und bleibt klares, reines Wasser

Bei der Beschneiung werden dem Wasser keinerlei Zusätze beigefügt. Ähnlich wie beim natürlichen Schneefall gefrieren die Wassertröpfchen an der kalten Außenluft. Das für die Beschneiung benötigte Wasser bleibt zu jeder Zeit sauber und braucht keine Wiederaufbereitung. Nach der Schneeschmelze gelangt es unverschmutzt in den Natürlichen Wasserkreislauf zurück. Betrachten wir technisch erzeugten Schnee als „Produkt“, so handelt es sich um einen natürlichen Recyclingprozess ohne weiteren Energieeinsatz.

Schneeverluste entstehen lediglich durch Sublimation, also den Übergang vom festen Schneekristall in Wasserdampf. Doch auch dabei geht das Wasser nicht „verloren“.

Wasserbedarf im Vergleich

  • Der Schneetourismus nutzt für die Beschneiung vergleichsweise wenig (532.000 m³) Wasser und produziert kaum Abwasser.
  • Für die Herstellung von Rindfleisch aus Intensivhaltung werden pro kg 5.991 Liter Wasser benötigt. Für Rindfleisch aus extensiver Weidehaltung sind es sogar 12.229 Liter.
  • Auf einen Skigasttag entfallen 650 - 850 Liter Wasser, woraus ein Ticketumsatz in Höhe von 30,45 € pro m³ resultiert.
  • 1 Maß Bier benötigt 300 Liter und erzeugt nur 2,93 € Umsatz pro m³, dafür aber große Mengen Abwasser.
  • ½ Grillhähnchen benötigt 2.000 Liter und erzeugt 2,60 € Umsatz pro m³.

 

 

Speicherteiche in der Wintersport-Arena Sauerland

Winterberg: 5 Teiche mit zusammen 220.000 Kubikmetern 

Willingen: 1 Teich mit 50.000 Kubikmetern

Neuastenberg: 1 Teich mit 10.000 Kubikmetern

Altastenberg: 1 Teich mit 26.000 Kubikmetern

Bödefeld-Hunau: 1 Teich mit 7.000 Kubikmetern

Züschen: 1 Teich mit 5.000 Kubikmetern

Olpe-Fahlenscheid mit 5.000 Kubikmetern

Weitere kleinere Teiche mit insgesamt rund 10.000 Kubikmetern: 2 in Winterberg, 1 an der Ruhrquelle, 1 in Usseln, 1 in Schmallenberg 

 

 

Zum Vergleich:

Der Hennesee bei Meschede hat 13,3 Millionen Kubikmeter Inhalt

8 Talsperren im Sauerland mit Gesamtvolumen 463 Millionen Kubikmeter Inhalt

Bei einer Erstbeschneiung aller 83 Pisten der Region, die über eine Beschneiungsanlage verfügen, wird eine Wassermenge benötigt, die etwa 0,015 Prozent aller Stauseen im Sauerland entspricht, oder weniger als 0,6 Prozent des Hennesees.

Es kommt nur Oberflächenwasser zum Einsatz, kein Grundwasser. Nur kleine Anteile des für die Beschneiung genutzten Wassers werden aus dem Trinkwassernetz entnommen. Diese Nutzung wird im Falle einer Trinkwasserknappheit allerdings als erstes untersagt, so dass die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung in keiner Beziehung zu den Beschneiungsanlagen in den Skigebieten steht.